Mit Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht durch Gesetz vom 21.Juli 1956 entwickelte sich Hemer zu einem der ersten Standorte der Bundeswehr. Noch vor der Verkündigung des Gesetzes zog bereits am 24. April 1956 der erste Standortkommandant, Hptm Lau in das Soldatenheim ein. Die Standortverwaltung erhielt ihr erstes Quartier in der kleinen Stadt-Villa (Villa Clarfeld) im Ohl.
Zug um Zug folgten Soldaten neu aufgestellter Verbände und wurden nach Abzug der Belgier in die ziemlich strapazierten Kasernenblöcke einquartiert. Vordringliche Aufgabe für die ersten Soldaten war es, den Standort herzurichten und nutzbar zu machen. Bereits im Okt. 1956 wurde zur Aufwertung des Standortes das (bis dahin von der belgischen Armee genutzte) Soldatenheim erworben.
Weitere Standortkommandanten
Datum | Dienstgrad | Name | Ort |
1956 | Hauptmann | Lau | Soldatenheim, Stephan Str. |
1957 | Major | von Lyncker | Soldatenheim, Stephan Str. |
1960 | Major | Dunkel | Soldatenheim, Stephan Str. |
1961 | Major | Dunkel | Ehem. belgisches Kaufhaus, Schützenstr. 32 |
1961 | Major | Stetting | Schützenstr. 32 |
1962 | Major | Erhardt | Schützenstr. 32 |
1966 | Oberstleutnant | Hoffmann | Schützenstr. 32, Umbenennung in VKK 344, Hemer |
1970 | Oberstleutnant | von Obstfelder | VKK 344, Hemer |
1974 | Oberstleutnant | Krüger | VKK 344, Hemer |
1979 | Oberstleutnant | Donat | VKK 344, Hemer |
1981 | Oberstleutnant | Mack | VKK 344, Hemer |
1987 | Oberstleutnant | Essert | VKK 344, Hemer |
1990 | Oberstleutnant | Wuchner | VKK 344, Hemer |
1994 | Oberstleutnant | Elbers (KdrPzBtl 203) | VKK 344, Hemer - wurde aufgelöst. |
Schwerpunkt und Auftrag für die hemeraner Bataillone war die Ausbildung von Soldaten für verschiedene Verbände. So gab es in Hemer ein ständiges Kommen und Gehen.
Der Integrationsverlauf in die Nato mit neuen Waffensystemen führte 1959 zu ersten Strukturänderungen. Damit wechselten auch in Hemer die stationierten Einheiten mehrfach ihre Bezeichnungen. Ende 1961 wurden in Hemer ca. 1900 Soldaten und 180 Zivilangestellte gezählt. Zu dieser Zeit entwickelte sich Hemer als Mutter-Standort der Panzerbrigade 20. Die anfangs als Jüberg-Kaserne deklarierte und dann als Panzerkaserne bezeichnete Einrichtung wurde am 20.Mai 1964 in Blücher-Kaserne umbenannt.
Weitere und speziell ab 1970 durchgeführte Strukturreformen führten dazu, dass der Standort Hemer ausgebaut wurde. In der Zeit von 1982 bis 1988 wurden Neubauten errichtet, Renaturierungsmaßnahmen und Instandsetzungsarbeiten im Wert von DM 140 Mio. durchgeführt. Nach dieser Investition zählte man in der Garnison bis zu 2800 Soldaten.
Mit der Wiedervereinigung 1990 und weiteren Strukturänderungen reduzierte sich die Anzahl der in Deutschland stationierten Soldaten gewaltig. Ausschlaggebend für den Standort Hemer war die Auflösung der PzBrig 20 im Jahre 1992. Bemühungen, (seitens verantwortlicher Dienststellenleiter) die Blücher-Kaserne auszulasten, fruchteten nicht, sodass 1994 nur noch knapp 1300 aktive Soldaten in Hemer waren.
Wenn auch im Juni 2000 (mit dem Besuch des damaligen Verteidigungsministers Scharping in Hemer) der Eindruck entstand: „Die Garnison verbleibt!“, so wurde im Rat der Stadt schon über die zivile Verwendung des Soldatenheimes nachgedacht. Das große Erwachen kam dann im Nov. 2004, als Herr Struck (auf Scharping folgender Verteidigungsminister) wissen ließ: „Bis zum Jahr 2010 wird die Blücher-Kaserne geräumt sein!“ Das war ein Schock für viele. Ab 2005 begann die Verlegung verbliebener Einheiten. Als letzter Verband verabschiedete sich das Panzerbataillon 203 am 23. Januar 2007 aus der Garnison. Siehe auch nachstehendes PDF-Dokument!
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Am 02. Okt. 2007 übergab Siegfried Tomczak als Stabs- und Kasernenfeldwebel und zugleich letzter Soldat der Kaserne den Schlüssel an den Bürgermeister der Stadt Hemer.
Wir bitten um Verständnis, dass wir unter dieser Rubrik nicht alle Einzelheiten der 51 jährigen Geschichte des Standortes Hemer als Garnison der Bundeswehr auf einer Seite aufführen können. An geeigneter Stelle werden wir deshalb auf Seiten verlinken, die über weitere Informationen verfügen.