Kurzgeschichte zur PzJgKp 200,

 

von 1976 bis 1996

 

Die Panzerjägerkompanie 200 wurde am 17. Mai 1976 im Rahmen der Erprobung der Heeresstruktur 4 in Hemer aufgestellt. Sie bestand zunächst aus der Kompanieführungsgruppe, zwei Panzerjägerzügen (ein Zug von der Panzerjägerkompanie 210, Augustdorf; ein Zug von der Panzerjägerkompanie 330, Fürstenau), sowie Teilen der Nachschub- und Instandsetzungsgruppe. Die personelle Gesamtstärke betrug etwa 60 Soldaten. Der erste Kompaniechef war Hauptmann Oestmann. An Großgerät verfügte die Kompanie über neun Raketenjagdpanzer 1 (SS 11).

 

 

Bild zeigt:

 

Den Schützenpanzer der PzJgKp 200 mit SS 11 Rakete.

14 Raketen gehörten zur Grundbeladung, sie wurden vom Richtschützen manuell ins Ziel gesteuert.

Hauptaufgabe der Einheit war die Schwerpunktbildung im Kampf gegen gepanzerten Feind.

 

Mit Panzerabwehrraketen war sie in der Lage, Kampf- und Schützenpanzer auf eine Entfernung von bis zu 3000 m zu vernichten.

 

Eine eigene Versorgungsgruppe und ein Instandsetzungstrupp machten die Kompanie bedingt unabhängig.

 

Nach der Aufstellung standen die folgenden Jahre im Zeichen von Übungen zur Erprobung der Heeresstruktur 4 im Brigade-, Divisions- und Korpsrahmen.

 

Bereits im Juli 1976 fand der erste 14-tägige Truppenübungsplatzaufenthalt der Kompanie in Bergen statt. Und im September 1976 nahm die Kompanie an ihrer ersten freilaufenden Divisionsgefechtsübung „GROSSER BÄR“ teil. Schon 1977 kehrten die Lenkschützen der Kompanie mit 84 % Trefferergebnissen als zweitbeste Heereseinheit vom Raketenschießen auf Sardinien zurück.

 

Am 01.November 1977 wechselte die Panzerjägerkompanie die Waffenfarbe. Das Grün der Infanterie verschwand, man trug jetzt Panzerrosa, das schwarze Barett wurde ausgegeben.

 

Die nächste einschneidende Maßnahme fand im Jahre 1980 statt.

Die Jagdpanzer SS 11 wurden zwecks Umrüstung auf das neue Waffensystem HOT abgegeben.

 

Im Jahr 1980 führten Soldaten der Kompanie eine Austauschwoche bei der britischen Patenkompanie

„M Battery Royal Horse Artillery“ in Dortmund durch.

 

Am 12. Mai 1981 verlegte die Kompanie von Hemer nach Wuppertal in die Sagan-Kaserne. Dort wurde sie in die Heeresstruktur 4 umgegliedert. Die Kompanie wuchs personell und materiell auf vier Panzerjägerzüge auf. Am 30. September 1981 erhielt die Kompanie dann endlich den ersten Jagdpanzer Jaguar 1 HOT. Das erste Schießen mit dem Lenkflugkörper HOT fand am 30. März 1982 statt. 1983 verlegte die Kompanie am 28. September innerhalb Wuppertals von der Sagan- in die Colmar-Kaserne.

 

Die folgenden Jahre waren geprägt von vielen Truppenübungsplatzaufenthalten und Übungen. 1990 führte die Kompanie erstmals eine eigene Grundausbildung durch.

 

Anfang der 90er Jahre wurden die ersten Maßnahmen zur Einnahme der Heeresstruktur 5 eingeleitet. Dazu verlegte die Kompanie im Rahmen der Zusammenlegung der Brigaden 20 und 12 am 01.Juli 1992 an ihren alten Standort Hemer zurück. Hier nahm sie Teile der aufgelösten Panzerjägerkompanie 190 auf. Die personellen Auswirkungen der Umgliederung in die Heeresstruktur 5 waren für die Kompanie gravierend. Von Januar bis September 1992 verließen mehr als 10 Offiziere und Unteroffiziere die Kompanie. Die freiwerdenden Stellen wurden mit Panzergrenadieren, Fallschirmjägern und Panzermännern nachbesetzt.

Am 21. November 1992 wurde eine Patenschaft mit der Gemeinde Garbeck geschlossen. Zum Ende des dritten Quartals 1993 meldete die Kompanie die personelle Einnahme der Heeresstruktur 5.

Damit verfügte die Kompanie über eine Friedensstärke von drei Offizieren, 33 Unteroffizieren und

78 Mannschaftsdienstgraden.

Die Kampfkraft ergab sich aus fünf Panzerjägerzügen mit je drei Jagdpanzern Jaguar 1 HOT.

 

Im II. Quartal 1995 erfuhr die Kompanie von ihrer bevorstehenden Auflösung. Am 25. Januar 1996 wurde die Kompanie von ihrem Auftrag entbunden.

 

Quelle: Chronik 7. PzDiv