Kurzgeschichte zur PzPiKp 200,

 

von 1975 bis 1993

 

Der Blick durchs Pioniertor

1. Aufstellungsphase

 

Zur Unterstützung der wieder aktivierten Panzerbrigade 20 wurde im Modellversuch zum 01. April 1975 die Panzerpionierkompanie 200 aufgestellt. Als Kadereinheit diente der Panzerpionierzug des ehemaligen Panzerregiments 100. Vorläufig verblieb die Unterstellung bei der Stabskompanie der Brigade und wechselte am 23.Juni zum PzGrenBtl 201, welches sich im weiteren Verlauf der Aufstellung verantwortlich zeigte. Im Eiltempo wurde erforderliches Material und zusätzliches Personal in die Garnison geordert. Die Masse der hinzuversetzten Teileinheitsführer kam aus den Standorten Barme-Dorverden, Höxter und Emmerich. Dabei lag die Versetzung nach Hemer nicht immer im Interesse der Betroffenen. Oftmals schien es, dass die KpFü mit dieser Aufgabe überfordert war und Zuversetzte mit folgendem Spruch empfing: " Schön, dass Sie da sind, suchen Sie sich erst mal ein Zimmer, den Rest machen wir morgen!"

2. Indienststellung

 

Nach einjähriger Aufstellungsphase erreichte die Panzerpionierkompanie die Stärke 3/37/104/=144 und wurde zum 01. April 1976 in den Dienst gestellt. Hauptaufgaben der Kompanie sollten sein, Bewegungen des Feindes zu hemmen und die Beweglichkeit der eigenen Truppen zu unterstützen.

Um diesen Aufgaben gerecht zu werden, wurden über Monate hinweg ´Herkulesleistungen´ abverlangt.

Zunächst galt es, das innere Gefüge aufzubauen. Dies wurde erschwert, weil die Soldaten in verschiedenen Unterkünften (z.T. Baracken) untergebracht waren und zur Clübchenbildung neigten.

So zeigten sich im Unteroffizierskorps recht bald zwei Blöcke, die Gruppe der Barmer-Dörverdener und die Gruppe der Hemeraner. Unterschiedlicher Ausbildungsstand, neue Geräte und zusätzliche Schreibarbeit in Form von laufender Berichterstattung trugen dazu bei, dass oftmals im Schichtbetrieb Dienst geleistet werden musste, der bei so manch einem unbescholtenen Soldaten die Nerven blank legte. Diese außerordentliche Belastung führte dazu, dass sich im disziplinaren Bereich die Abmahnungen häuften.

Unter Führung von KpChef Major Mohr, bewies die Kompanie nach der ersten Großübung „Großer Bär“ , dass sie sich zum Brauchbaren entwickelt hat.

Mit einem Beitrag zu dieser Seite, erinnert sich Olt Schindler als Zeitzeuge an die Anfangsjahre dieser PzPiKp und schildert darin seine Erlebnisse als Zugführer des I. Panzerpionierzuges, der in nachstehender PDF - Datei gelesen werden darf.

 

Erinnerungen eines Zugführers.pdf
PDF-Dokument [119.3 KB]

3. Trainingseinheiten 

 

Eine Vielzahl von Gefechtsübungen z.T mit längeren TrÜbPl Aufenthalten folgten in den Jahren von 1977 bis 1978, die ausschließlich dazu dienten, Standardlösungen unterschiedlicher Situationen im Verbund mit anderen Einheiten zu erproben und zu trainieren. 

4. Allgemeine Entwicklung

 

Am 01.04.1978 erfolgte der erste Chefwechsel. Major Mohr übergab das Kommando an Hptm Faller. Rückblickend auf die Chefzeit von Major Mohr ist zu bemerken, dass er bis zur Erschöpfung gedient und seinen Auftrag voll erfüllt hat. Insider erinnern sich an seinen „Filmriss“, der sich nach 4 Tagen ohne Schlaf während der Gefechtsübung „Großer Bär“, plötzlich zeigte, indem er eigenhändig wie ein Diskuswerfer Panzerminen vom KpTrp-MTW unmittelbar vor niederländische Panzer auf die Straße warf.

An dieser Stelle wird mit dem „Pionierliedmarsch“ an die gemeinsame Zeit mit Major Mohr erinnert.

Neben den rein militärischen Ereignissen wuchs der Kontakt zur Zivilbevölkerung, und es wurden Feste und Veranstaltungen gemeinsam geplant und in Freundschaft erlebt. Zu erinnern ist an das traditionelle „Tontaubenschießen“ bei der 2. Kp des Schützenvereins Drüpplingsen und an die zahlreichen Schützenfeste in Hemer sowie an Veranstaltungen wie „Brückenschlag“, „Gästeschiessen“, „Bataillonsball“, „Schnadegang“ und andere, die durch die PzPiKp ausgestaltet wurden.

5. Gravierende Veränderungen

 

Man konnte davon ausgehen, dass mit jedem Manöver neue Erfahrungen gewonnen wurden, die Anpassungsänderungen in der Kompanie nach sich zogen. Das Ziel, Erreichen einer Vollaufstellung, schien in endlose Ferne gerückt zu sein. Dennoch stellte sich recht bald ein geregelter Ausbildungs- und Übungsbetrieb ein, der sogar mit abwechslungsreicher Freizeitgestaltung angereichert werden konnte. Nach Bezug des neu erbauten Kompaniegebäudes zum Sommer 1979 machte es den Soldaten sogar Spaß, Pionier zu sein.

Bild zeigt:

Südansicht des Kp-Gebäudes aus dem Jahr 1982. Heute befindet sich dort der Parkplatz für den Sauerlandpark.

Die seit Aufstellung der Kompanie eingesetzten Führungs-, Transport-  u. Spezialfahrzeuge der ersten Generation wurden durch Fahrzeuge neuerer Bauart ersetzt und fortlaufend gemäß der Strukturgegebenheit ergänzt.

Die Nutzung setzte allerdings voraus, dass in neuen Ausbildungsabschnitten die Bedienung vorher erlernt werden mußte. In folgender Bildgalerie sind einige Fotos aus der Einweisungszeit zu sehen. 

6. Alltag

 

Wenn auch in der Öffentlichkeit über Langeweile oder Gammeldienst in der Bundeswehr zuweilen diskutiert wurde, so betraf dies mit Gewissheit nicht die PzPiKp 200. Im Gegenteil, dort war immer was los. Schließlich mussten alle angegliederten Truppenteile innerhalb der Brigade unterschiedlich und ordentlich bedient werden. Irgendetwas gab es immer, dafür sorgte schon die Brigadeführung. Wenn keine dringenden militärischen Belange anstanden, dann waren es zusätzliche Hilfseinsätze, die ein Faulenzen verhinderten. Dazu zählten Katastropheneinsätze und zahlreiche Veranstaltungen der Brigade. Hin und wieder gab es gewonnene Turniere oder Feste auf Kompanieebene, die dann ordentlich gefeiert wurden. Rundherum ein Programm, welches über Jahre den Zusammenhalt in der Kompanie stärkte. Nachfolgend ein kurzer Abriss über die Alltagsereignisse eines Jahres ohne militärischen Charakter:

  • Divisions-Pionier-Meisterschaft
  • Fußballturnier mit internationalen Amateur-Mannschaften
  • Wettkämpfe unter den Teileinheiten im Spiel ohne Grenzen
  • Aufbau-Hilfe z.B. der im Krieg zerstörten Hohenlimburger Synagoge
  • Herstellungshilfe zum Bau eines Kinder-Spielplatzes in Dortmund
  • Tribünenbau und Absperrmaßnahmen für jede größere Veranstaltung der Brig
  • Drogenberatungswoche in Kooperation mit der DROBS Iserlohn
  • Sonstige Vortragsveranstaltungen
  • Traditioneller Jahresball unter der Bezeichnung „Brückenschlag“

Bild zeigt:

 

- InstPunkt PzPiKp 200 - Auf dem Lagerplatz eines Sägewerkes wird mit Hilfe des Pionierpanzers das Triebwerk des Brückenlegepanzers wieder eingebaut.

Bild zeigt:

 

HFw Trzeciak auf dem Schleusseil beim Überqueren der Hönne. SU Liesener gibt Hilfestellung.

 

Die PzPiZg´e wurden aus ihrem Verfügungsraum (StoÜbPl Hemer) mit Hubschraubern des Typs BELL UH 1 D direkt an die Sperrobjekte im Raum HÖXTER geflogen. Die Sperrmunition wurde dazu als Außenlast geflogen. Nach Beendigung des Sperrauftrages wurden die PzPiZg von ihren MTW aufgenommen und in den Verfügungsraum Bielenberg geführt, den die VersTle vorbereitet und bezogen hatten.

7. Qualifizierung

 

Im Verlauf der Jahre bewies die Kompanie bei zahlreichen Übungen, dass alles was sie anpackte, richtig und gut war.

Ende des Jahres 1981 erhielten zwei Leistungsträger der Kompanie, aus den Händen von Oberst Kittner, die „Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“.

 

Bild zeigt:

Die mit einer Verdienstmedaille 

Ausgezeichneten,

links: Hauptfeldwebel Karl Schulz und

rechts: Hauptfeldwebel Rolf Trzeciak.

 

Ständige Korrekturen bei der technischen Ausrüstung und personelle Veränderungen war man inzwischen gewohnt. Die Umgliederung zum Bootstrupp im Jahr 1982 war hingegen neu. Die beiden PzPiZg erhielten je 2 Minenwerferfahrzeuge M 548 G zum schnellen, offenen Verlegen von PzAbwMinen. Die dafür vorgesehenen Minenwurfanlagen für die PzAbwMine AT 2 war zu diesem Zeitpunkt noch nicht verfügbar.

 

Bild zeigt:

 

Trägerfahrzeug des Minenwerfers M 548 G mit Wurfanlage.

Für 144 915 Km unfallfreies Fahren mit 40 Rad-Kfz erhielt die Kompanie den Wanderpokal der Iserlohner Verkehrswacht. Dieser Pokal konnte 1985-1987 und 1988 weitere Male gewonnen werden.

(Bild aus dem IKZ vom 21.06.1982)

Im Oktober verlegten beide PzPiZg luftverladen mit 2 CH 53 C an die Einsatzstellen „Eisenbahnbrücke Boffzen“ und „Strassenbrücke Lüchtringen“ mit anschl. Wasserübungsplatz Höxter, die Rad-Kfz auf dem Landmarsch in den Übungsraum. Es folgte eine 36-Std Gefechts-übung im SOLLING mit Kompaniebesichtigung durch Oberst Kittner. In jeder Hinsicht ein Höchstmass an physischer und psychischer Belastung für alle Beteiligten.

Vom 21.02.-25.02.1983 nahm die Kompanie an der Brigadegefechtsübung „Märkisches Schild 83/1 „ teil.

Ende Februar 1983 wurden 11 TrspPz FUCHS ausgeliefert und gegen die MTW M113 ausgetauscht. Eine umfangreiche Umschulung (mit Beladeplan u.ä.) sowie einer Kraftfahrerweiterbildung war der Schwerpunkt im 1. Halbjahr. Schon sehr früh war der TrspPz FUCHS ein begehrtes Fahrzeug – musste auch bisweilen zu Vorgesetzten abgestellt werden, welche ansonsten viel Wert darauf legten, nur mit STAN-Ausrüstung zu arbeiten.

Zum 29. April 1983 übergab Major Faller nach 5 Jahren die Kompanie an Hptm Rosen. An die vielen Höhepunkte seiner Chefzeit erinnerte sich Major Faller und kann in nachstehender PDF-Datei nachgelesen werden.

Vom 13.02.1984 - 24.02.1984 stand erneut ein Wasserübungsplatz-Aufenthalt in Höxter an.

Hier wurden unter anderem die Kraftfahrer (TPz Fuchs) das erste Mal im Fahren auf dem

Wasser ausgebildet.

Uffz-Korps April 1984

Die Panzerbrigade 20 wird 20

- so die Überschrift im IKZ.

 

Dieses Jubiläum wird am 25. Mai 1984 mit einem „Großen Zapfenstreich“ im Dammstadion vor 5.000 Besuchern und am darauffolgenden Tag mit einem „Feierlichen Gelöbnis“ sowie einem “Tag der offenen Tür“ mit mehr als 10.000 Besuchern auf dem StOÜbPl Deilinghofen begangen.

Brückenlegepanzer in der dynamischen Waffenschau

Im Juli verabschiedete sich der scheidende Bundespräsident Carl Carsten mit einer Feldparade

( 400 Fahrzeuge = 8 Km Länge) unter Leitung der PzBrig 20 auf dem TrÜbPl Bergen-Hohne von

der Bundeswehr.

Die PzPiKp 200 nahm mit 3 BrLgPz BIBER und 4 TrspPz FUCHS daran teil.

 

Im September fand der traditionelle Ball „Brückenschlag 84“ in der Lamberghalle mit 450 Gästen (Motto maritim: „Eine Reise um die Welt“) statt.

 

Das Jahr klang mit dem TrÜbPl-Aufenthalt in Bergen-Hohne und der BrigGefÜb „Märkischer Schild 84/3“ aus.

 

Im März 1985 wurde die Kompanie eine Woche durch den Inspizienten der Pioniertruppe, Oberst Kordt, auf allen Führungsgrundgebieten inspiziert. Höhepunkt ist die KpGefÜb „Pionierexpress“. Das Gesamtergebnis wird mit ausgezeichnet bewertet.

Am 01.April 1985 führte die Kompanie erstmals die Allgemeine Grundausbildung durch. Vom ersten Tag beginnend werden nach den Grundsätzen der „Ersten 14 Tage“ die Rekruten integriert.

Am 14. Juni wurde das erste „Feierliche Gelöbnis“ in der Öffentlichkeit in Drüpplingsen, unmittelbar nach dem Schützenfest des befreundeten Schützenvereins, durchgeführt.

Im Juli fand die obligatorische Wasserausbildung auf der Sorpe mit anschl. Fussmarsch zur Kaserne statt.

Im September wurde die Heeresübung „Trutzige Sachsen“ durchgeführt und anschließend erneut der „Wanderpokal der Iserlohner Verkehrswacht“ für 124 763 unfallfreie Kilometer entgegen genommen. Der Pokal ging in den Besitz der Kompanie.

Nachdem im Oktober erneut beim Ball „Brückenschlag 85“ (Motto: Tausend und eine Nacht) das Tanzbein geschwungen wurde, verlegte die Kompanie im November zum TrÜbPl Haltern.

 

Schon der Januar 1986 begann mit dem TrÜbPl-Aufenthalt DAADEN (Westerwald).                                 Einen weiterer Wasserübungsplatzaufenthalt HÖXTER endete im April mit einer                                  KpGefÜb und einer anschließenden Kp-Besichtigung in der WARBURGER Börde.

Foto zeigt:

das überlappende Verlegen mit der "PzSchnBr" Biber.

Nach dem Verlegen

überquert der Biber

das Gewässer.

Nach 15 Monaten Wehrpflicht beendete der erste Grundausbildungsjahrgang Ende Juni seine Dienstzeit.

Mit dem Wettkampf „Spiel ohne Grenzen „ und einem zünftigen Kompanieabend an der Grillhütte, einem geschlossenen Marsch mit Gesang aus dem Kasernentor zum „Sektfrühstück“ mit Bürgermeister Meyer  auf dem Hademareplatz endete eine erlebnisreiche Dienstzeit.

Am 12.Juli 1986 feiert das Panzerbataillon 203 ihr 30-jähriges und die Panzerpionierkompanie 200 ihr     10-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür und ca. 20.000 Besuchern auf dem StoÜbPl      Hemer-Deilinghofen.

 

Am 15.September wird die wieder aufgebaute und restaurierte Hohenlimburger Synagoge als                   kulturelles Begegnungszentrum der Bevölkerung übergeben.

Im Oktober findet die Divisionsgefechtsübung „Springendes Ross“ mit anschl. TrÜbPl-Aufenthalt Bergen- Hohne statt.                                                                                                                                                       Auf dem Rückmarsch ereignet sich der bislang schwerste Unfall:

Ein Lastzug fährt auf der BABA 2 von hinten auf den Autokran. Der Autokran wird umgeworfen,

es entsteht kein Personenschaden!!

Im April 1987 kamen nach einer Umrüstzeit von 9 Monaten die Minenwerfer-Fahrzeuge als Minenwerfer Skorpion zurück.

Ein „Schnelles Verlegen“ mit Minen der neuen Generation ermöglicht neue Taktiken;                  Minensperren können schnell den Bewegungen des Feindes angepasst werden, die Minen zerlegen sich nach einer festgelegten Zeit selber und ermöglichen somit eigenen Truppen weitere Bewegungen.

 

 

Bild zeigt:

Minenwerfer Scorpion

mit aufgerüsteter

Werferanlage.

Zu Beginn der Hemeraner Herbsttage veranstaltete die Kompanie in Verbindung mit dem BSV Hemer auf dem Hademareplatz einen Frühschoppen.

Bei Bier und Erbsensuppe waren die Gordon-Highlanders und die Schuhplattler-Truppe aus Au im Allgäu wechselseitig im musikalischen Einsatz.

Der Erlös von 1.000 DM wurde je zur Hälfte einem verunglückten schottischen Soldaten der Gordon-Highlanders und einer bedürftigen Familie aus Sundwig gestiftet.

 

Der Wanderpokal der Iserlohner Verkehrswacht konnte im Oktober erneut entgegen genommen werden.

 

Das Ausbildungsjahr 1987 wurde mit einem Biwak vom 23.11.87 - 04.12.87 auf dem Wasserübungsplatz HÖXTER abgeschlossen.

Im Juni 1988 trifft die Gefechtsmunition ein und wird vom Bahnhof Hemer in die StoMunNdl Becke umgeschlagen.

Im September 1988 verlegt die Kompanie erneut zum Wasserübungsplatz Höxter zur Sturmbootausbildung und Schwimmausbildung mit TPz FUCHS.

Der Sperreinsatz unmittelbar vor der Gefechtsübung „IRON HAMMER“ im November wurde als Kompaniebesichtigung vor KVAE Beobachtern durchgeführt. Im Anschluss daran konnte der „Wanderpokal der Iserlohner Verkehrswacht“ erneut für unfallfreies Fahren entgegen genommen werden.

 

 

 

Das Jahr 1989 begann mit der Aufnahme der Rekruten, schon nach 6 Wochen allgemeine Grundausbildung verlegte die Kompanie zum Wasserübungsplatz nach Höxter. Die Spezial-Grundausbildung und die Rekrutenprüfung wurden hier durchgeführt.

 

Im März fand unter Leitung vom PzGrenBtl 202 das Feierliche Gelöbnis statt.

Die Vorbereitungen für die Heeresübung „OFFENES VISIER“ lief auf vollen Touren, denn im September nahm die Kompanie mit allen Teilen an dieser Übung teil.

 

Am 28. September übergibt Major Rosen nach 6 ½ Jahren die Kompanie an Hptm Hirsch. Das war die längste Dienstzeit, eines KpChefs, innerhalb der PzPiKp 200 sowie eine der längsten innerhalb des Standortes. Major Rosen übergibt der Kompanie den Sinnspruch „Mehr sein, als Scheinen“ in Metall, welcher fortan im Kompanieflur seinen Platz findet.

 

Die innerdeutsche Mauer fiel am 09. November – eine neue Epoche begann!

 

Am 15. November 89 treffen endlich die Umgerüsteten zwei PiPz „DACHS“ ein.

Der neue Dachs: - Ankunft am Bhf Hemer

8. Der "Kalte Krieg" ging zu Ende.

1990-1994

 

Mit dem Ende des Kalten Krieges, wurde die Kompanie auch für Hilfen im zivilen Bereich eingesetzt. Im

 

Frühjahr 1990 unterstützte die Kompanie – zumeist mit Kettensägen – in den heimischen Wäldern beim Kampf gegen den Borkenkäfer.

 

 

Im Frühjahr 1990 unterstützt die Kompanie - zumeist mit Kettensägen - in den hiesigen Wäldern beim Kampf gegen den Borkenkäfer.

 

 

Ein „Großer Zapfenstreich“ in der Blücherkaserne bildet den Höhepunkt zur Verleihung des Namenszusatzes „Panzerbrigade 20 – Märkisches Sauerland“

 

 

03.Oktober: Wiedervereinigung Deutschlands

 

25-jähriges Dienstjubiläum HF Rolf Trzeciak und als „Geschenk“ bekam er;                                            - ein neues Werkstattgebäude, welches Ende Oktober eingerichtet wurde.                                                                                                                      

 

Eingang zum Instandsetzungsbüro

Die ersten Ausbildungstrupps gingen in den „Wilden Osten“.

 

Im November erfolgte mal wieder ein 14-tägiger Wasserübungsplatzaufenthalt Höxter.

 

Im Jahre 1991 leisten Pioniere Unterstützungs-und Betreuungsleistungen während des Golfkrieges für das britische 26. Engineer Regiment.

 

Zum Beispiel durch: - Verpflegungstransporte von Dortmund nach Iserlohn, - abholen von Kindern aus der Schule, - Transporte zum Arzt oder Flughafen und vieles mehr.

 

Vom 14.Januar 1991 - 23.Januar 1991 verlegte die Kompanie zum TrÜbPl Ehra-Lessin.

 

Die Osterweiterung der Bundeswehr und die damit verbundenen Umstrukturierungen hatten „Standortschließungen“ zur Folge.

 

Im Mai wurde entschieden: die Blücherkaserne und die PzPiKp 200 bleibt erhalten!

 

Eine Vielzahl von Stationierungsentscheidungen traf auch die TrTl Hemers.                                            

Die Heeresstruktur 5 warf ihre Schatten voraus!

 

Zum 01. Oktober 1991 übergab Major Hirsch an Hptm Klaus die Kompanie, die Chefverwendungen dauern nunmehr auch in selbEinh ca. 2 Jahre.

 

Im Oktober fand eine KSZE- Inspektion statt - Ungarische Soldaten kontrollieren und zählten Waffen und Großgerät – eine Maßnahme des KSZE - Vertrages mit dem Warschauer-Pakt.

 

Im Mai 1992 wurde mal wieder Pioniereinsatz in der Öffentlichkeit erforderlich - ein BrLgPz BIBER verstärkt den Ruhrübergang bei Hengsen zum Aufbau einer Windkraftanlage.

 

Im Juni 1992 verlegte die Kompanie im Landmarsch über die A 2 in den Biwakraum „Stettin“ auf dem TrÜbPl Bergen-Hohne. Dort kam es zu einem schweren Auffahrunfall. Ein LKW 7 to mit AnhängerMinenverleger und 7 to Minen fuhr auf einen TPz Fuchs. Fahrer und Beifahrer erlitten leichte Verletzungen.

 

Am 18. März 1993 findet in Hemer „Auflösungsappell“ der Panzerbrigade 20 statt. Die PzPiKp200 wird der PzGrenBrig 19 (Münsterland) unterstellt.

 

Diese Veränderungen hatten auch Auswirkungen auf die STAN – Ausrüstung der PzPiKp 200.

Im Rahmen der Umrüstung erhielt die Kompanie folgendes Großgerät:    

                                                                                                                                                                         

 

2 BrErgTrp`s mit je: - 1 LKW 7 to mit Anhänger 15 to, für eine PzBr u. einer PSB 2.

Vom 28.06. - 01.07. wurde die KpGefÜb „Sauerland-Express“ im Sauerland – von der Zivilbevölkerung bestaunt-durchgeführt. Im Anschluss daran verlegte die Kompanie vom 03.07 – 09.07 zum TrÜbPl Bergen-Hohne.

Am 15.07.1993 übergibt Hptm Klaus an seinen Nachfolger Hptm Honekamp die Kompanie.

Zum 01.September wird nach 18 Jahren Kompaniezugehörigkeit der Kfz/PzInstFw u. Schirmstr StFw Rolf Trzeciak versetzt. Ein Soldat und Pionier der ersten Stunde, für alle ein Vorbild geht auf einen OSF –Dienstposten.

Die Kapazität des bisherigen Unterkunftgebäude – mit viel Herzblut im Innen - und Außenbereich gestaltet- wird nach neuem STAN Personalumfang zu knapp. Das Gebäude 24 wird bezogen und neu gestaltet.

Das neue Unterkunftsgebäude

9. Abschied von der Brigade 20

 

Im Jahr 1993 wurde die Kompanie der Panzergrenadierbrigade 19 unterstellt. Später erfolgte ein Unterstellungswechsel zur Panzerbrigade 14. Nach Auflösung der 7. Panzerdivision wurde sie der Panzerbrigade 21 unterstellt und verlegte im Jahr 2006 nach Augustdorf.

Nach einer 2 tägigen Führerausbildung im Sommer 1994 wurde im Herbst 1994 die letzte Volltruppenübung im freien Gelände im Hochsauerlandkreis, mit einer Eisenbahnentladung über die „Zerlegbare Kopframpe“ in WINTERBERG durchgeführt.

 

Im Januar 1995 hatte die PzPiKp 200 einen Hochwassereinsatz am Rhein. Mit 10 Schlauchbooten mit Außenbordmotor wurde in Köln-Rodenkirchen von 06:00 Uhr – 22:00 Uhr der Fahrdienst für Personal und Material sichergestellt. Die Pioniere erfuhren sehr viel Anerkennung und Betreuung durch die Anwohner.

 

Nach 2 Jahren übergibt zum 01. April Maj Honekamp die Kompanie an seinen Nachfolger Hptm Telega.

Im Mai 1995 wurde nach einem 14-tägigen Vorüben auf dem TrÜbPl Bergen-Hohne erstmals ein drei wöchiger Aufenthalt mit Gefechtsübung im CMTC Hohenfels durchgeführt. Der Gefechtsverband war das PzGrenBtl 212.  

 

Im Mai 1996 wiederholt sich nach 14-tägigem Vorüben auf dem TrÜbPl Bergen-Hohne ein dreiwöchiger Übungseinsatz im CMTC HOHENFELS mit dem Gefechtsverband PzBtl 214.

 

Am 21. Juni 1996 erfolgt die Übernahme der Patenschaft mit der Gemeinde Garbeck. Die Gemeinde pflegte schon immer gute Beziehungen zu TrTl der Garnison Hemer - seit Mitte der 90er Jahre mit der

2./ PzGrenBtl 202; nach deren Auflösung mit der PzJgKp 200 und nach derer Auflösung bis heute zur PzPiKp 200.

 

1997 – 2001 Neues Heer für Neue Aufgaben (siehe auch 10. Wissenswertes)

 

Kaum Auswirkungen auf die PzPiKp 200 – es erfolgte eine Unterstellung zur 7.PzDiv.

Der FKüTrp sowie der ReFü wurden aus der Kompanie abgezogen und beim WiTrTl zentralisiert.

 

Im April 1997 erfolgt erneut nach 14-tägigem Vorüben auf dem TrÜbPl Bergen-Hohne ein dreiwöchiger Einsatz im CMTC Hohenfels.

 

Im Juli 1997 erhielt die Kompanie einen neuen Rekrutenjahrgang und schon am 28. Juli erhielt die PzPiKp 200 den Einsatzbefehl zum Hochwassereinsatz an der ODER. Verstärkt durch Kraftfahrer des PzBtl 203 und des KfzAusbZ verlegte die Kompanie mit 129 Soldaten und 20 Radfahrzeugen an die Oder. Unter Führung des Leitverbandes ArtRgt 7 sicherte die Kompanie 15 Deichkilometer im Raum KIETZ. Insgesamt wurden in 12 Std-Schichten vom Einsatzverband 48.000 Sandsäcke, 1.500 Faschinen und 3.200 to Filterkies verbaut.

Nach großartiger Zusammenarbeit mit der Zivilbevölkerung wurde am 08.August der Rückmarsch nach Hemer angetreten.

 

Zum 01.Oktober übergibt Maj Telega die Kompanie an seinen Nachfolger Hptm Hoese.

Das Jahr 1998 beginnt mit 2 Wochen Vorüben auf dem TrÜbPl Bergen-Hohne zum anschließenden letzten CMTC Hohenfels vom 16.Januar - 02.Februar. Bei max. 22 Grad minus werden Personal und Material an die Grenzen der Belastbarkeit geführt.

 

Im Mai 1998 erfolgt der erste Durchgang im RÜZ MUNSTER mit dem PzGrenBtl 192

 

Von Juli 1999 – Dezember 1999 geht die Kompanie mit fast allen Teilen in den KFOR-Einsatz. Schwerpunkt im Jahre 2000 war die MINE AWARNESS Ausbildung für die 7. PzDiv vom 11.September - 04.November auf den TrÜbPl BERGEN und MUNSTER.

 

Zum 28. Februar 2001 übergibt ein erleichterter Maj Hoese die Kompanie an Hptm Lenhart.

Zuvor war im Strukturpoker über Standortschließungen und TrTl-Auflösungen entschieden worden:

Die Panzerpionierkompanie 200 bleibt!

 

Am 01. September 2001 feiert die PzPiKp 200 ihr 25 jähriges Bestehen.

 

Am 27.11.2001 wird für 16 Monate eine Panzerschnellbrücke im ZOO MÜNSTER über den Zoo - Kanal im Afrikaneum abgelegt, um die Bauarbeiten zu erleichtern.

 

2001 – 2006 Heer der Zukunft

 

Die Umgliederung erfolgt zügig: Von aufzulösenden PzPiKp 140 und 150 wurde das Großgerät (u.a. TPz FUCHS) übernommen – und schon wie zu Beginn der Aufstellung im Jahre 1975 wurde erneut eine Vielzahl von Personal aus den PzPiKp´n 80, 140, 150, 280, 390, PiBtl 320 zu versetzt. Erneut bedurfte es einer Integrationsphase und erneuter Umschulung.

 

Zum 01. Juli 2002 erfolgte die Übergabe der Kompanie von Maj Lenhart an Hptm Preuss.

 

Ende August 2002 erfolgte die Auflösung der PzGrenBrig 19 und damit ein Unterstellungs- wechsel zur PzBrig 14 „HESSISCHER LÖWE“ in Neustadt. Die erste gemeinsame Übung mit der PzBrig 14 fand auf dem TrÜbPl Bergen-Hohne statt. Bedingt durch das Elbehochwasser wurde die angelaufene Kp-Besichtigung am 2.Tag abgebrochen und die gesamte Brigade auf den Übungsplatz Altengrabow bei Magdeburg verlegt. Der dortige Hochwassereinsatz dauerte 2 Wochen. Die Gefechtsübung GOLDENER LÖWE der PzBrig 14 fand 2003 im Raum Kassel im RHEINHARDSWALD statt.

 

Zum 01.Oktober 2004 übergibt Maj Preuss an Hptm Gruhn die Kompanie

 

Im März 2005 verlegt die Kompanie mit der PzBrig 14 zum TrÜbPl Bergen - Hohne um im Anschluss vom 18. April bis 03. Mai an einen GÜZ - Durchgang mit dem Gefechtsverband PzBtl 64 teilzu-nehmen.

Im Juli 2005 nahm die Kompanie an der frei laufenden Gefechtsübung „THÜRINGER LÖWE“ im Raum SONTRA – FRANKENHAUSEN und einem Gewässerübergang mit überlappend verlegten PzSchnBr über die WERRA teil.

 

Zum 01. Oktober 2005 übergibt Maj Gruhn die Kompanie an seinen Nachfolger Hptm Radloff.

 

Im November 2005 verlegte die Kompanie zum Wasserübungsplatz MÜNCHSMÜNSTER (Donau) zur S-Bootfahrschule, Unterwasserfahren mit PiPz DACHS, TPz - Schwimmausbildung, Bau der MSG-Festbrücke, Räumen von versteckten Ladungen in Gebäuden u.s.w

 

Im Mai 2006 nimmt die PzPiKp 200 mit Teilen an der jährlichen Pionierlehrübung HAMBURG in Ingolstadt.

 

Ende Juni/Anfang Juli 2006 verlegt die Kompanie zum TrÜbPl Bergen-Hohne.

 

Die Schließung von 105 Standorten am 03.11.2004 trifft auch den Standort Hemer.

Die Blücherkaserne wird bis 2010 geschlossen!

 

Die PzPiKp 200 verlegt im August 2006 nach AUGUSTDORF.

 

Nach der Auflösung der PzBrig 14 – „Hessischer Löwe“ im Jahre 2008 erfolgt erneut ein Unterstellungswechsel unter die PzBrig 21 – Lipperland um bei der nächsten Bundeswehrstrukturreform im November 2011 die AUFLÖSUNG für 2015 zu erfahren.

 

Der über viele Jahre einzige ruhrgebietsnahe Pioniertruppenteil, erhielt aufgrund seiner materiellen Vielfalt und einem Höchstmaß soldatischer und fachlicher Kompetenz, Lob und Anerkennung bei vor-gesetzten Dienststellen, Nachbartruppenteilen und der Zivilbevölkerung.

 

Viele Offiziere und Unteroffiziere erinnern sich innerhalb ihrer soldatischen Laufbahn mit Dankbarkeit und Stolz an ihren Einsatz bei den

Panzerpionieren in Hemer.                                                                       

Nach Auflösung der Panzerpionierkompanie 200 im September 2015, überbrachte das Rest- kommando eine große Anzahl von Ausstellungsstücken nach Hemer. So entstand die Pionier- unterkunftsstube.

 

10. Wissenswertes

 

Wer sich für Namen, Gliederung und Ausstattung interessiert, findet dies unter Wissenswertes hier.

Link zum Bund Deutscher Pioniere e.V.

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